heaven
Der Himmel ist anders, als die meisten Menschen ihn sich vorstellen. Wie eine zweite Welt, liegt er in einer Art anderen Dimension, die nur von den toten Seelen und natürlich den Engeln erreicht werden kann. Lediglich letztere können kommen und gehen wann es ihnen beliebt, wohingegen den toten Seelen untersagt bleibt, den Himmel zu verlassen. Die meisten wollen dies jedoch auch nicht. Sie können sich aussuchen wo sie leben wollen, was sie machen wollen und können eine Art ganz normales Leben führen, wie sie es auch gemacht haben, bevor sie gestorben sind – nur dass sie keinerlei Erinnerungen mehr an das Leben haben, dass sie einst gelebt haben. Solche Seelen, die sich besonders gut verhalten, bekommen irgendwann die Wahl, ob sie Wiedergeboren werden wollen, was jedoch die wenigstens annehmen, da das Leben im Himmel ein ruhiges Leben ist – gelegentlich durch die Feuer- und Flussengel gestört, doch grundlegend ruhig. Es gibt weder Krieg noch Gewalt. Selten kommt es vor, dass jemand gegen die Regeln des Himmels verstößt und geschieht dies, kommt es vor Gericht – und somit auch vor Gott.
Gott tritt selten in Erscheinung, kann seine äußere Erscheinung jedoch anpassen wie es ihm gerade beliebt. Einzig die Geistengel kennen wirklich die Lösung auf das Rätsel um Gotts wahres Erscheinungsbild, haben jedoch kein Verlangen danach, es jemanden zu sagen. Die meiste Zeit hält sich der Herrscher des Himmels im großen Gerichtsgebäude auf, wacht über sein Reich und sorgt dafür, dass die toten Seelen, ihren richtigen Platz im Himmel finden. Ebenso ist der dafür verantwortlich, das Entscheidungsritual der Engel durchzuführen. Doch seine Hauptaufgabe sind die Prozesse gegen Mitglieder des Himmels. Es ist seine Entscheidung, ob ein Engel verbannt oder gar getötet werden soll, oder ob er nur eine Strafe bekommt. Einzig Gott kann die Engel bestrafen, was mittlerweile jedoch nur noch recht selten passiert. Ebenso ist er der einzige, der dazu fähig ist, Engeln ihre Fähigkeiten zu nehmen und sie zu normalen Menschen zu machen. Dieses Phänomen tritt selten auf, doch es gab schon eine Anzahl von Engeln, die so tief unglücklich mit ihrem Engel Dasein waren, weil sie sich vielleicht in einen Menschen verliebt hatten oder einfach die Unendlichkeit satt hatten, dass Gott es ihnen gestattete, normale Menschen zu werden und ein ruhiges und friedliches Lebens als Normalsterblicher zu führen.
Die Engel sind die treuen Untergeben von Gott und handeln in dessen Willen. Aufgeteilt sind sie in fünf Clans, welche die fünf Elemente symbolisieren, die die Welt in ihrem innersten zusammen hält. Die Anführer der Clans sind immer die weltliche Verkörperung des Elements und verfügen über Kräfte und Gaben, von denen sie selbst vermutlich nicht mal ahnen, dass sie diese besitzen. Sie sind die einzige Art von Engeln, die durch Gott wiedergeboren werden können, denn die Welt kann ohne sie nicht weiter bestehen. Gerät auch nur eines der Elemente in Gefahr oder wird gar getötet, steht der Welt eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes bevor. Dadurch, dass sie allerdings so mächtig sind, besteht besonders bei ihnen die Gefahr, dass sie sich vom Bösen verführen lassen. Geschieht dies, muss Gott eingreifen und sie töten, damit ein neues Element geboren werden kann. Erst vor ein paar Jahrzehnten war dies bei den Flussengeln der Fall, was zu Überschwemmungen, Tsunamis und Dürren führte.
Engel werden normalerweise wie Menschen geboren: Wenn ein männlicher und ein weiblicher Engel beschließen, den heiligen Bund der Ehe einzugehen und sich von Gott trauen lassen, haben sie die Erlaubnis, ein Kind zu bekommen. Jeder Engel wird als Clanloser Engel geboren, ohne wirkliche Gabe und lediglich mit Flügeln ausgestattet. Bei dem Entscheidungsritual werden die inneren Gaben ans Licht gebracht, welche dann entscheiden, zu welchem Clan man gehört. Dies kann vollkommen unabhängig von den Eltern sein. Und nur weil das Kind in einem anderen Clan ist, heißt es auch nicht, dass er seine Eltern nie wieder sehen darf. Im Himmel steht nach Gott Familie an erster Stelle, weswegen es schon fast wieder als Sünde gilt, seine Eltern zu missachten oder zu vergessen.
Engel an sich entsprechen tatsächlich der Vorstellung der Menschen – zumindest teilweise. Von äußeren sehen sie unterschiedlich aus, wie auch die Menschen. Innerhalb der einzelnen Clans gibt es immer bestimmte Merkmale die fast jeder besitzt. Die Geistengel sind meistens sehr blasse und weiße Engel und die Flussengel haben meistens blaue Augen. Doch sonst unterscheiden sie sich sehr voneinander. Und so ist es auch mit ihren Flügeln. Der klassischen Vorstellung der Engel getreu, haben Engel große, prächtige Flügel auf ihrem Rücken, die jedoch in Farbe, Form und Spannweite immer variieren können. Junge Engel haben meist eher kleine, weiße und flauschige Flügel, die ungeeignet zum fliegen sind. Erst im älter werden, bilden sie sich richtig aus und nehmen die unterschiedlichsten Erscheinungsbilder an. Von schwarz wie ein Rabe, über braun-weiß wie ein Adler, bis hin zu strahlend weiß, wie eine Taube. Engelflügel sind ziemlich robust und könnten so ohne Probleme als Schutzschild vor Menschlichen Waffen verwendet werden. Auch schwerer Gewichte sind für Flügel kein Problem, übertreiben sollte man es jedoch auch nicht. Verletzungen am Flügel sind meist unheimlich schwer zu behandeln, da die Flügel die Quelle der Macht für die Engel sind. In ihnen sammelt sich alles, was sie an Gaben und Fähigkeiten haben. Sie machen sie zu Engeln und unterscheiden sie klar und deutlich von den normalen, toten Seelen im Himmel.
Einen Engel zu töten ist leichter, als man es im ersten Moment denken könnte. Natürlich sind sie unsterbliche Wesen, welche sich sehr gut selbstverteidigen können, dennoch haben auch sie ihre Schwachstellen. Einen Engel im Himmel zu töten ist unmöglich. Dort ist ihre Macht am Sträksten, dort haben sie die meisten Verbündeten, denn auch wenn es manchmal nicht so scheint: Engel halten grundsätzliche alle zusammen, seien die Streitgkeiten zwischen den Clans noch so groß. Wenn es drauf ankommt, sind sie eine unzerstörbare Einheit, die breit ist, ihr Leben für den jeweils anderen zu opfern. Zudem sind sie im Himmel komplett unsterblich, was das töten eines Engel zu einer Sisyphos Aufgabe macht. Anders sieht es auf der Erde aus. Wenn sie ihren Aufgaben als Schutzengel nachkommen und ihren Schützlingen ein Leben lang nicht von der Seite weichen, sind sie gezwungen, einen Teil ihrer Unsterblichkeit vorrübergehend abzugeben, damit sie in der Gesellschaft nicht auffallen. Somit altern sie und sind anfällich für normale Todesursachen. Sie würden niemals krank werden und auch ein einzelner Schuss könnte sie nicht umbringen, doch wenn man es wirklich drauf anlegen und mehrfach auf sie einstechen würde, könnte man sie töten. Eine weitere Möglichkeit einen Engel zu töten, ist es, ihm seine Flügel zu nehmen. Da sie das Zentrum seiner Macht sind, würde ein Engel zu einem normalen Sterblichen werden, sollten seine Flügel zerstört werden. Desweiteren würde der jenige, der es schafft, ihnen die Flügel zu nehmen, all ihre Macht erlangen. Engelflügel lassen sich jedoch nicht mit sterblichen Waffen zerstören und so würde es nur ein mächtiger Dämon oder ein schwer Unfall es schaffen, die Flügel eines Engel zu vernichten. Stribt ein Engel letzt endlich, auf welche Art und Weise, lösen sich sich nicht einfach auf und verschwinden. Die Engel sind Gottes treue Untergebene und er liebt jeden einzelnen von ihnen. Um ihnen die letzte Ehre zu erweisen, werden aus den verstorbenen Engel, steinernde Engelfiguren, die Gott in einem versteckten Garten im Himmel auftsellt. Einzig die Clanführer wissen von diesem mystischen Ort und neben Gott ist ihnen als einzigste der Zugang erlaubt. Es ist der Ort der letzten Ruhe für alle Engel.
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