Malio Kalākaua ist ein wirklich angenehmer Zeitgenosse, mit dem man sich immer in ein gutes Gespräch vertiefen kann, vielleicht am frühen Morgen bei einer schönen Tasse Kaffee und einem kleinen Snack nach einem anstrengenden Verhör. Seine herzliche Art kommt bei vielen Menschen sehr gut an, sie fühlen sich bei ihm geborgen und fangen sehr schnell an, ihm zu vertrauen. Und genau das ist es, was der junge Franzose bewirken möchte. Er selbst weiß leider nur zu gut, wie es ist, wenn man nicht gewollt ist, wenn man neu ist und vollkommen alleine in dieser beängstigenden, fremden Welt steht, ohne jemanden an der Seite, an den man sich wenden kann oder der einem unter die Arme greift und hilft. Deswegen hat es sich Malio zur Aufgabe gemacht, besonders neue Mitarbeitern oder Bekannte mit all seiner Heiterkeit und Freude willkommen zu heißen und ihnen den bestmöglichen Start zu ermöglichen. Er redet mit ihnen, versucht immer, ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen und ihnen alles zu erklären, was sie vielleicht noch nicht kennen. Unter seinen Augen möchte er niemanden sehen, der sich unwohl fühl oder nicht geborgen, und sieht er doch so jemanden, handelt er sofort und geht auf diese Person ein, verwickelt sie in ein Gespräch und gibt ihr mit seinem freundlichen Lächeln das Gefühl, dass sie hier absolut gewollt ist.

Obwohl er am Anfang so einfühlsam und empathisch wirkt, merkt man doch recht schnell, dass Malio auch ganz anders kann. In ihm steckt ein von Grunde auf ehrlicher Kern, weswegen es auch nicht verwunderlich ist, dass der junge Mann so gut wie immer die Wahrheit sagt und sich selten mit einer Notlüge behilft. Lügen ist in seinen Augen falsch. Er hat schon so oft gesehen, wie auch nur eine kleine Lüge das Leben eines Menschen vernichtet hat, und das möchte er unter keinen Umständen. Für seine Arbeit ist er manchmal zwar gezwungen, die eine oder andere Lüge zu verwenden, doch im Alltag würde er dies niemals ohne extrem guten Grund tun, denn Malio lebt nach einem sehr strengen ethischen und moralischen Grundsatz und würde niemandem schaden, der es nicht verdient hat. Obwohl man es ihm nicht ansieht, sind ihm die Gesetze äußerst wichtig und nichts stünde ihm ferner, als diese Gesetze anzuzweifeln. Und obwohl er die Gesetze so liebt und streng nach ihnen lebt, fällt es Malio unheimlich schwer, nachzugeben, wenn keine Beweise vorliegen. Es macht ihn schier verrückt, wenn er ganz genau weiß, dass eine Person etwas Schlimmes getan hat, er es aber nicht beweisen kann und die Person somit wieder auf freien Fuß kommt.

Neben seiner Arbeit ist Sport ein Thema, über das man sich mit Malio stundenlang unterhalten kann, denn Sport ist für den jungen Mann sehr wichtig, und das nicht nur, um sich fit zu halten, was ja bei seiner Arbeit auch sehr wichtig sein kann. Malio mag es, sich zu bewegen, sei es Schwimmen, Joggen, Eishockey oder Reiten – solange es er sich bewegen kann, ist er glücklich. Einzig von Quidditch hält er sich fern, auch wenn er sich auch in diesem Thema immer auf dem Laufenden hält. Mittlerweile macht es ihm auch überhaupt nichts mehr aus, dass die meisten seiner Kollegen es mädchenhaft finden, dass Malio gerne reitet, ja sogar eine Reitbeteiligung besitzt. Er steht zu dem, was er liebt, und lässt sich da von niemandem mehr hineinreden.

Eine Eigenschaft, die wohl sein eigenes zweischneidiges Schwert ist, ist seine Geduld. Viele seiner Kollegen schätzen an Malio zwar gerade diese, da kaum jemand ausdauernder und langatmiger Verhöre und Observationen führen kann als Malio, doch im Endeffekt hat diese Geduld auch dazu geführt, dass sich der junge Mann mit den kleinsten Entscheidungen furchtbar schwertut. Anfangen tut es schon bei der Farbe seiner Socken, der Sorte Tee am Morgen oder aber, ob er einer Einladung zu einem Date zusagen sollte oder nicht. An solchen Entscheidungen scheitert der junge Auror häufiger, weil er zu lange nachdenkt und viel zu leicht zögert, anstatt einfach das zu tun, was er sonst auch immer tut. Denn die großen Entscheidungen, zum Beispiel ob er einem Verdächtigen hinterherlaufen sollte oder nicht, die entscheidet er innerhalb von Millisekunden und rein aus einem Instinkt hinaus, wie er es in der Akademie gelernt hat.

Und obwohl Malio so geduldig ist und sich meist nicht einmal von nervigen Kollegen und Neulingen aus der Ruhe bringen lässt, macht es ihn schier wahnsinnig, wenn Leute seine Zeit unnötig beanspruchen, indem sie unpünktlich sind und sich nicht an Termine und Fristen halten. So unordentlich und geduldig Malio auch ist, auf Pünktlichkeit legt er wirklich sehr großen Wert und in diesen Momenten kommt seine Impulsivität zum Vorschein, dank derer er manchmal zum vorschnellen Handeln neigt. Manchmal trifft er die falschen Entscheidungen, die ihn dann doch Kopf und Kragen kosten können.