Shane ist eine gut gelaunte, aber auch sehr ruhige Seele, der man seine Lebenseinstellung nicht direkt ansehen würde, begegnet man ihm auf der Straße. Er gehört zu jenen beneidenswerten Menschen, die immer das Positive in der Welt sehen können und gelegentlich auch versuchen, das Gute an die Menschen in seiner Umwelt weiterzureichen, auch wenn er nicht selten viel zu schüchtern dafür ist. Für ihn hat das Leben zu viele schöne Seiten und Momente, um stumpf durch die Straßen zu laufen und im grauen Schlamm aus Eintönigkeit und Langeweile unterzugehen. Viel lieber blendet er mit schönen Gedanken, Fantasien und Hoffnungen die unschönen Seiten aus, um sich auf die schönen konzentrieren zu können.

Diese positive innere Haltung sieht man dem jungen Mann jedoch nicht wirklich an, denn obwohl er alles im Leben so positiv nimmt, ist er eigentlich ein sehr schüchterner Mann, der besonders mit Frauen große Probleme hat und nicht selten auch einfach all seine Gehirnfunktionen ausschaltet, sollte er auch nur zu Small Talk eingeladen werden. Von flirten muss man gar nicht erst sprechen. Entweder er versteht die Worten und Gesten nicht oder aber er ist so peinlich berührt, dass er sich einfach raus in die Straßen Londons flüchtet. Er mag die beruhigende Ruhe der Straßen bei Nacht oder einen schönen, entspannten Spaziergang im nahe gelegenen Park mit seiner Hündin. Die leisen Geräusche der Natur bilden für ihn einen guten Kontrast zum sonst so stressigen und durchgetakteten Leben, das er führt.

Allgemein ist es bekannt, dass der Beruf des Heilers ein anstrengender und zeitaufwändiger Job ist, was Shane am eigenen Leib zu spüren bekommt. Seine unordentliche Art und sein etwas chaotisches Wesen, das auch gern mal Akten verlegt oder Rezepte vertauscht, sorgt dafür, dass er unter dem Dauerstress des Bestehens steht. Zwar ist er fest angestellt im St. Mungos und liefert grundsätzlich auch gute Ergebnisse ab, dennoch übt sein eigener Erwartungsdruck viel Stress auf ihn aus, wenn er wieder einmal einen Fehler gemacht hat. Manchmal wirkt er so durcheinander und hektisch, dass er selbst ein Patient sein könnte. Seine Kollegen fragen sich manchmal, wie er so sein Studium und die anschließende Examensprüfung bestehen konnte. Doch beobachtet man seinen Umgang mit den Patienten, geht den meisten ein Licht auf und der dauergestresste Shane wirkt auf einmal gar nicht mehr so hektisch, sondern ruhig und besonnen.

Man kann nämlich viel über Shane sagen, dass er chaotisch, unordentlich, gestresst und vielleicht sogar verpeilt ist, doch wenn er eines ist, dann hilfsbereit. Er hat einen beneidenswert sanften Umgang mit den Patienten, den sich einige Kollegen sicherlich noch aneignen müssen. Der junge Mann geht auf die Sorgen und Ängste der Patienten und Angehörigen ein und kann mit seiner ruhigen Stimme viele Sorgen einfach so wegzaubern. Seine hilfsbereite Art äußert sich in seinen Mühen, anderen mit allen Mitteln helfen zu wollen, egal ob eine Person seine Hilfe benötigt oder nicht.

Kann Shane einer Person jedoch nicht helfen oder nicht sofort eine Lösung auf ihr Problem finden, setzt er sich wirklich ganz enorm unter Druck, bis er eine Lösung gefunden hat – egal ob es in seinem Kompetenzbereich liegt oder nicht. Manchmal kann er Patienten mit augenscheinlich einfachen Problemen nicht helfen, was ihm mehr zusetzt, als es eigentlich sollte. Wenn es nach ihm ginge, würde er gerne jedem Menschen auf dieser Welt helfen und dass dies nicht nur unmöglich, sondern auch schädlich für ihn ist, ist er sich mehr als bewusst. Shane weiß um seinen Helferkomplex, weswegen er eigentlich auch nie Heiler werden wollte. Doch die Umstände seiner Familie, die Machtlosigkeit der Ärzte, seinem Vater zu helfen, und der eigene Wille, ihn nicht einfach aufzugeben, bewegten den jungen Mann zum Handeln, weswegen er heute als fertig ausgebildeter Heiler dasteht.

Seinen Freunden und besonders seiner Familie gegenüber ist er sehr loyal und nur für sie würde er sein eigentlich aufrichtiges und ehrliches Wesen aufgeben. Für seine Familie und Freunde würde Shane alles tun, was ihn in dieser Hinsicht angreifbar und beeinflussbar macht. Denn obwohl er eigentlich ein Mann ist, den man nicht unbedingt als charakterstark bezeichnen würde, und er in Diskussionen dem Frieden zuliebe schnell nachgibt, wird er doch gerade in solchen Situationen noch schwächer und manipulierbar. Seine Liebsten sind seine Schwäche und das ist nicht gerade ein großes Geheimnis.